Zu den Gästen der Gesprächsrunde zählten die Redakteure und Herausgeber Tomáš Tichák und Václav Burian, durch den Abend führte als Moderatorin Dr. Jana Starek, Historikerin und Übersetzerin, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien. Petr Borkovec und Marián Hatala, die regelmäßig Beiträge für die Zeitschrift gestalten, lasen Auszüge ihres Schaffens.

Die Geschichte der Zeitschrift LISTY reicht bis in die 1960er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück, als sie als kulturpolitische Literarische Zeitung vom Tschechoslowakischen Schriftstellerverband herausgegeben wurde. Nach der Invasion der Streitkräfte der Warschauer Paktstaaten 1968 folgte die Einstellung. Die Idee, an die Tradition der ursprünglichen Zeitschrift anzuknüpfen, hatte Jiří Pelikan, damaliger Direktor des Tschechoslowakischen Fernsehens und Protagonist des „Prager Frühlings“. 1979 begann er mit seinen Mitarbeitern in Rom die Zeitschrift erneut herauszugeben. Zur Zeit der Normalisierung stellte sie für viele der damals verbotenen Autoren und Publizisten eine der wenigen Möglichkeiten dar, ihre Werke und Beiträge zu veröffentlichen. Im Jahre 1989 verlegte Jiří Pelikán den Redaktionssitz nach Prag und vier Jahre später folgte eine erneute Verlegung durch Tomáš Tichák und Václav Burian nach Olomouc, woher beide Redakteure stammten.

Zur Präsentation fand auch eine Ausstellung von freien Arbeiten sowie für Listy gestalteten Illustrationen des in Amstetten lebenden Künstlers Martin Burian statt. Die Werke sind bis 20. Oktober 2014 (nach Voranmeldung unter E: vienna@embasssy.mzv.cz Mo-Fr 8.00-12.00 und 13.00-17.00 Uhr) zu besichtigen.

Am Donnerstag, 9. Oktober 2014, starb der Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift Listy, Übersetzer, Dichter und Publizist Václav Burian. Botschafter Jan Sechter drückt der Familie, den Verwandten und Freunden von Václav Burian aufrichtige Anteilnahme und tiefes Mitgefühl aus.