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VII. "Prag-Berlin Festival"

Die Erinnerung an den Prager Frühling 1968 sowie die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in der Tschechoslowakei bilden die Schwerpunkte des VII. Festivals der Tschechischen Kunst und Kultur in der Bundesrepublik Deutschland. Mit Filmen, Theater, Tanzaufführungen und einer Fotoausstellung wird den Festivalbesuchern die Geschichte des Nachbarlandes seit Ende der 60-er Jahre bis zur Gegenwart einfühlsam nahe gebracht.

VII. Festival Tschechischer Kunst und Kultur thematisiert Prager Frühling und Kommunismus-Aufarbeitung
Zahlreiche Film- und Theateraufführungen geplant - Eröffnung mit Multimediashow

Die Erinnerung an den Prager Frühling 1968 sowie die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in der Tschechoslowakei bilden die Schwerpunkte des VII. Festivals der Tschechischen Kunst und Kultur in der Bundesrepublik Deutschland. Mit Filmen, Theater, Tanzaufführungen und einer Fotoausstellung wird den Festivalbesuchern die Geschichte des Nachbarlandes seit Ende der 60-er Jahre bis zur Gegenwart einfühlsam nahe gebracht. Als besonders brisanter Festivalbeitrag gilt der Dokumentarfilm " Drachensaat" von Kristina Vlachová, über ein kommunistisches Zwangslager bei Prag, in dem Opfer und Täter zu Wort kommen. (14. Oktober im Paul Löbe Saal des Berliner Rathauses, Beginn 19.00 Uhr). Weitere Dokumentarfilme von Kristina Vlachová über den Widerstand gegen das totalitäre Regime in der Tschechoslowakei vor 1968 werden am 11. November in der tschechischen Botschaft gezeigt. (Wilhelmstraße 44, Beginn 19.00 Uhr). Unter dem Motto "Eigentlich ist nichts geschehen" soll im Rahmen des Festivals auch an den tschechischen Film erinnert werden, der in den 60-er Jahren Weltruhm erlangte (22. Oktober, 19.00 Uhr, Tschechische Botschaft). Mit Spannung erwartet wird auch die Aufführung des Stückes "Rock'n'r oll" des britischen Autors Tom Stoppard in der Inszenierung des Tschechischen Nationaltheaters Prag unter der Regie von Ivan Rajmont. Das Stück schildert die Geschichte der Tschechoslowakei von 1968 bis 1990 aus zwei Perspektiven, die der Dissidenten und die eines linken britischen Intellektuellen. Auch das Tanztheaterstück "Solo für 3", dargeboten vom Tanzensemble des Tschechischen Nationaltheaters, versetzt die Zuschauer zurück in die 60-er und 70-er Jahre. Inspiriert wurde es von den Schicksalen und den Liedern der drei "singenden Dichter" Jacques Brel, Vladimir Vysockij und Karel Kryl. Unbekannte Fotos aus der Tschechoslowakei im Jahre 1968 zeigt eine Ausstellung, die unter dem Motto "Erbe und Zukunft" am 29. September im Foyer des Berliner Rathauses eröffnet wird (Beginn 18.00 Uhr). Im Anschluss an die Vernissage gibt der Philharmonische Chor aus Prag um 19.00 Uhr ein Konzert mit Werken von Jan Novak (1921 - 1984).

Mit dem Multimedia-Projekt "Ozean 2.0" von Michael Bielicky und Kamila B. Richter ist das Festival der tschechischen Kunst und Kultur am 2. August in Karlsruhe eröffnet worden. "Ozean 2.0" als ein Navigationssystem übersetzt Nachrichten von Google-News in eine Art von 3d-Wellentext, der an einen Ozean erinnert - ein Meer von Informationen. In Berlin ist die Show - eine Installation im öffentlichen Raum - am Freitag, 29. August und am Sonnabend, 30. August, jeweils von 21.00 bis 01.00 Uhr zu sehen.

Im November und Dezember sind zudem Aufführungen von Franz Kafkas "Prozess" in der Inszenierung des dafür mehrfach preisgekrönten Prager Kammertheaters in Berlin und in Hamburg geplant. Den Abschluss des Festivals 2008 bildet das traditionelle Adventskonzert, in diesem Jahr mit dem Philharmonischen Chor aus Prag am 18. Dezember im Festsaal des Berliner Rathauses.

Ziel des Festivals, das seit 2002 jedes Jahr von August bis Dezember in mehreren Städten der Bundesrepublik stattfindet, ist es, dem deutschen Publikum hervorragende Künstler und bemerkenswerte Projekte aller Kunstgenre aus Tschechien zu präsentieren, moderne Trends vorzustellen, Kontakte zwischen deutschen und tschechischen Künstlern zu vermitteln und gemeinsame Produktionen anzuregen.

Das bereits zum 7. Mal in Folge stattfindende Festival ist im Kulturkalender der Stadt Berlin etabliert. Seine Bedeutung wird dadurch besonders unterstrichen, dass der tschechische Staatsminister für Kultur, Mgr. Vaclav Jehlicka, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, der Prager Primator Dr. Pavel Bem und der Botschafter Tschechiens in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Dr. Rudolf Jindrák, die Schirmherrschaft übernommen haben.