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Photo: ©Deutsches Kulturforum östliches Europa
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Vorstellung des Buches „Zwischen Prag und Nikolsburg: Jüdisches Leben in den böhmischen Ländern“

Am 29. Januar luden das Deutsches Kulturforum östliches Europa und die Tschechische Botschaft zu einer ganz besonderen Buchvorstellung mit Vortrag, Gespräch und Konzert ein. Das neu erschienene Buch erzählt die Geschichte jüdischen Lebens in Böhmen und Mähren von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.

Franz Kafka, Golem und allgemein das jüdische Prag, vielleicht noch das südmährische Nikolsburg/Mikulov mit seiner Synagoge und seinem großen jüdischen Friedhof – daran denken viele Menschen, wenn es um die jüdische Geschichte der böhmischen Länder geht. Dabei wird vergessen, dass es auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik seit dem Mittelalter ein blühendes Gemeindeleben gab, das bis in das 20. Jahrhundert hinein an vielen kleinen, oftmals weit verstreuten Orten bestand.

Ein internationales neunköpfiges Team hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, erstmals eine wissenschaftlich fundierte Überblicksdarstellung zu verfassen, die in sieben Kapiteln die Geschichte jüdischen Lebens in Böhmen und Mähren von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart erzählt. Im Mittelpunkt stehen sowohl Kontakte der jüdischen Bevölkerung mit ihren nichtjüdischen Nachbarinnen und Nachbarn als auch der Blick in die Provinz und über die regionalen Grenzen hinaus. Das Buch zeigt, dass die jüdische Erfahrung ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung Mitteleuropas war.

Die Herausgeber Hillel. J. Kieval (Washington University in St. Louis) und Kateřina Čapková (Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Prag) forschen seit vielen Jahren zur jüdischen Geschichte der böhmischen Länder. Das Handbuch, das auch auf Englisch, Tschechisch und Hebräisch erscheinen wird, geht auf ihre Initiative zurück.

Programm

Grußwort

S. E. Tomáš Jan Podivínský, Botschafter der Tschechischen Republik

Einführung

Martina Niedhammer, wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte Ost- und Südosteuropas der Ludwig-Maximilians-Universität/Collegium Carolinum, München

Ines Koeltzsch, freie Historikerin, Wien/Masaryk-Institut und Archiv der Akademie der Wissenschaften, Prag

Podiumsgespräch

Martina Niedhammer, Ines Koeltzsch

Moderation: Tanja Krombach, Deutsches Kulturforum östliches Europa

Musikprogramm
Das deutsch-tschechische NACHES TRIO spielte Neuinterpretationen traditioneller Klezmer-Melodien.

Galerie


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