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Photo: ©Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
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Schüler aus Deutschland und Tschechien erinnerten an die Deportation von tschechischen Studenten in das KZ Sachsenhausen

80 Jahre nach der Verschleppung der Prager Studenten in das KZ Sachsenhausen gestalteten 30 Schülerinnen und Schüler aus Brno und Chemnitz bei einer deutsch-tschechischen Jugendbegegnung eine Gedenkveranstaltung, die am Samstag, 16. November 2019, in der Gedenkstätte Sachsenhausen stattfand. An der Veranstaltung nahm auch eine zahlreiche Delegation von Nachkommen und Freunden der Häftlinge des KZ Sachsenhausen aus der Tschechischen Republik teil.

Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Gedenkstättenleiterin Astrid Ley und einer Ansprache von Milan Čoupek, Gesandter der tschechischen Botschaft in Berlin, präsentierten Schülerinnen und Schüler aus beiden Ländern ihre Überlegungen und Gedanken zu den damaligen Ereignissen und deren heutiger Relevanz. Abschließend fand eine Kranzniederlegung am Gedenkstein für die tschechischen Studenten statt.

Die je 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnázium Křenová Brno und des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums Chemnitz trafen sich bereits am Freitag in Chemnitz und besuchten gemeinsam das ehemalige KZ Sachsenburg. Am Wochenende lernten sie die Gedenkstätte Sachsenhausen kennen und beschäftigten sich mit der Verhaftung der tschechischen Studenten und ihrer Situation im KZ Sachsenhausen.

Am 17. November 1939 wurden 1140 tschechische Studenten nach einer Protestkundgebung gegen die deutschen Besatzer in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Nachdem im Januar 1940 mehrere Studenten an Scharlauch erkrankten, verhängte die SS eine Quarantäne über deren Baracken. Mit dem Ende der Isolierung im April 1940 hörte die zeitweilige Schonung der Studenten auf und sie mussten in unterschiedlichen Kommandos wie zum Beispiel im „Klinkerwerk“ schwerste Zwangsarbeit leisten. Bis März 1943 wurden die tschechischen Studenten schrittweise in Gruppen entlassen. 18 tschechische Studenten überlebten die Haft im KZ Sachsenhausen nicht.

(Quelle: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)

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