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Photo: ©ČNFB/DTZF
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DTZF hat Corona-Sondermittel an Hilfsorganisationen in der Grenzregion verteilt

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hat Soforthilfe in einer Gesamthöhe von rund 90.000 Euro an 22 Organisationen verteilt, die im deutsch-tschechischen Grenzgebiet medizinische und soziale Dienste für besonders von der Corona-Pandemie bedrohte Personen leisten.

Die Mittel gehen an ehrenamtlich organisierte lokale Nachbarschaftshilfen, Lebensmittelbanken oder Freiwilligenzentren sowie auch an lokale Caritas-Verbände, Diakonie-Stationen, Hospize und Rote-Kreuz-Organisationen.

Eines der größten Projekte, das der Fonds auf der tschechischen Seite der Grenzregion mit 9300 Euro unterstützt, ist die Caritas in Šluknov, einem sozialen Brennpunkt unmittelbar an der böhmisch-sächsischen Grenze.

„Durch die Corona-Krise sind hier viele Menschen in akute Not geraten, wir versorgen derzeit über 100 Familien mit Lebensmitteln, einige auch mit Miethilfen. Um unter den derzeitigen Notbedingungen auch unsere reguläre Arbeit fortsetzen und etwa Kindern aus sozial benachteiligten Familien Hausaufgabenhilfe leisten zu können, mussten wir zusätzlich in Schutzmaßnahmen investieren“, sagt Dr. Eva Habel, gebürtige Bayerin, die vor über zehn Jahren nach Šluknov gezogen ist und hier die örtliche Caritas aufgebaut hat.

Auf der deutschen Seite der Grenzregion unterstützt der Zukunftsfonds etwa die Organisation Oberstübchen e.V. / Food Exchange im bayerischen Regen, die sich aufgrund der Pandemie spontan von einer Kulturinitiative in einen Tafel-Ersatz verwandelt hat, die Sozialen Dienste Bayern ASD e.V., die durch ein kreatives Kulturprogramm der Vereinsamung alter Menschen in Heimen und in der häuslichen Pflege entgegenwirken oder die Initiative RomaRespekt von der Stiftung Weiterdenken / Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, die obdachlose Roma in Dresden mit Hygieneartikeln, Arznei- und Lebensmitteln versorgt.

Weitere Mittel kommen dem Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes in Tirschenreuth, der Initiative KAB /Nachbarschaftshilfe Neusorg, der Caritas Sozialstation Böbrach sowie der Initiative Aktive generationenfreundliche Gemeinde Fensterbach zugute.

Auf tschechischer Seite unterstützt der Fonds die sozialen Hilfsorganisationen KOTEC im Kreis Karlsbad, das Freiwilligenzentrum in Ústí nad Labem, das Hospitz St. Georg in Cheb, die Caritas der Pfarreien Karlsbad und Asch, die Gebietscaritas in Ústí nad Labem, die Diakonie Mittelböhmen, das Schrödinger-Institut, die Lebensmittelbank im Kreis Ústí, den gemeinnützigen Verein Nothilfe aus Sokolov, der Opfern häuslicher Gewalt hilft oder die Organisation Světlo in Kadaň.

Weitere Mittel gehen an die Initiative ARTISTS 4 CHILDREN, z.s., die mit Auftritten der populären Schauspielerin Barbora Hrzánová und des blinden Musikers Mário Bihári in Seniorenheimen und Alzheimer-Zentren älteren Menschen in der schwierigen Zeit der Pandemie Optimismus und Fröhlichkeit vermitteln. 

Darüber hinaus unterstützt der Zukunftsfonds das Kommunale Bildungszentrum in Cheb. Es hat als Reaktion auf die Corona-Pandemie schnell ein Netzwerk von Freiwilligen aufgebaut, die Mundschutzmasken genäht und diese auch nach Deutschland geliefert haben. Auch das städtische Kinder- und Jugendhaus Sonne in Asch musste aufgrund der Pandemie seine regulären Freizeitangebote einstellen und stellt stattdessen Schutzmaterialien her, die auch nach Deutschland und in andere europäische Länder geschickt werden, als Ausdruck europäischer Solidarität in Zeiten geschlossener Grenzen. 

Die Sonderförderung für die Grenzregion ist eines der drei Förderprogramme des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds während der Corona-Pandemie.

„Die Menschen im Grenzgebiet haben uns in den letzten drei Jahrzehnten beispielhaft gezeigt, wie gegenseitiges Vertrauen zwischen Nachbarn in Europa aufgebaut werden kann. Wir sind froh, dass es uns durch unsere Sonderausschreibung gelungen ist, aktive Menschen im Grenzgebiet zu unterstützen, die sich um ihre Mitbürger in Not kümmern. Hoffentlich trägt unser Schritt auch dazu bei, dass die Kontakte und die Zusammenarbeit zwischen den Menschen auf beiden Seiten der Grenze schnell wieder aufgenommen werden und sich ohne Einschränkung weiterentwickeln, wenn die Grenzen endlich wieder geöffnet sind“, betonen Petra Ernstberger und Tomáš Jelínek, die Geschäftsführer des Zukunftsfonds.

 

Weitere Informationen und Kontakt:

Silja Schultheis
Mail: silja.schultheis@fb.cz
GSM: +420 737 505 790
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds

DTZF, Pressemitteilung, 26. Mai 2020