An der wichtigsten Veranstaltung in der Botschaft in Bern zum tschechischen EU-Ratsvorsitz  nahmen 120 Gäste aus Schweizer Institutionen, der diplomatischen Gemeinschaft, der tschechisch-schweizerischen Expatriate-Community und Unternehmer teil. Die Eröffnungsreden hielten Botschafterin Kateřina Fialková, der stellvertretende Staatssekretär des Schweizerischen Außenministeriums Patric Franzen und die Ausstellungskuratorin Veronica Cuomo.

In ihrer Eröffnungsrede fasste Botschafterin Fialková die fünf Programmprioritäten des tschechischen Ratsvorsitzes zusammen, insbesondere vor dem Hintergrund der laufenden russischen Invasion in der Ukraine. Die Werte, auf denen die EU und die gesamte westliche Gemeinschaft aufgebaut sind, werden von Russland angegriffen, und wir müssen ihnen gemeinsam entgegentreten: nicht nur die EU-Länder, sondern auch Länder, die uns nahe stehen, wie die Schweiz. Sie dankte dem Gastgeberland für die Ausrichtung der Lugano-Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine im Juli 2022. Die Erklärung von Lugano bleibt unser gemeinsamer Leitfaden für die wirtschaftliche Erholung der Ukraine.

Der stellvertretende Staatssekretär des Schweizer Außenministeriums, Patric Franzen, bestätigte, dass die Schweiz, obwohl sie ein neutraler Staat ist, ein starker Teil der demokratischen Wertewelt ist, zu der auch die EU-Länder gehören. Die Schweiz hat alle Sanktionsmaßnahmen, die die EU als Reaktion auf die russische Invasion anwendet, übernommen und wird dies auch weiterhin tun. Sie bestätigt damit, dass die Werte, auf denen die EU beruht - Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenrechte usw. - auch Schweizer Werte sind. Franzen würdigte auch die großzügige Haltung der Tschechischen Republik bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine und die tschechische Hilfe für die Ukraine im Allgemeinen. Er erinnerte daran, dass die Schweiz nach 1968 in ähnlicher Weise den tschechoslowakischen Exilanten geholfen hat, von denen viele (oder ihre Nachkommen) immer noch einen bedeutenden Teil der Schweizer Bevölkerung ausmachen.

In ihrer Rede stellte Veronica Cuomo nicht nur Boguszaks Werk und seinen Weg von den frühen, von J. Sudek beeinflussten Arbeiten bis hin zu den zeitgenössischen abstrakten Kompositionen vor, sondern ordnete die Ausstellung Re-Imagine Prague auch in den Kontext der tschechischen Ratspräsidentschaft mit ihrem Motto Europe as a Task: Rethink, rebuild, repower ein. Die künstlerische Neugestaltung ist Teil der gleichen Aufgabe, welche die tschechische Ratspräsidentschaft auf politischer Ebene zu erfüllen versucht.

Wir möchten uns bei der Brauerei Bernard und der Weinkellerei Staško für ihre Unterstützung bedanken, die wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat.