Mit der Deutschen Einheit, dem Zerfall des Ostblocks und dem politischen und wirtschaftlichen Neuanfang gab es zu Beginn der 1990er Jahre erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder die Chance auf echte nachbarschaftliche Zusammenarbeit in Mitteleuropa zu hoffen. Im Dezember 1992 unterzeichneten der damalige Ministerpräsident des Freistaates und der damalige Premierminister der Tschechischen Republik eine Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit. Auf dieser Grundlage haben sich in den vergangenen 25 Jahren bis heute vielfältige überaus freundschaftliche Beziehungen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft entwickelt.

Mit keinem anderen Staat unterhält der Freistaat Sachsen heute eine so enge und intensive Zusammenarbeit wie mit der Tschechischen Republik. Am  11. Juni soll daran in Dresden erinnert werden. Ministerpräsident Michael Kretschmer empfängt aus diesem Anlass den tschechischen Premierminister Andrej Babiš in der Sächsischen Staatskanzlei. Nach dem Gespräch ist in der Kuppelhalle der Staatskanzlei im Anschluss ein Empfang geplant, zu dem zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus Tschechien und dem Freistaat erwartet werden. Vorgesehen sind zu Beginn Ansprachen des Ministerpräsidenten und des Premierministers.

Die Tschechische Republik ist Sachsens zweitgrößter Handelspartner. Es gibt zahlreiche Kooperationen in Kunst und Kultur, zudem existieren aktuell rund 90 sächsisch-tschechische Hochschulkooperationen und mehr als 80 Schulpartnerschaften. Hinzu kommen gut 102 Städte- und Gemeindepartnerschaften. In 49 Kindertagesstätten wird in gemeinsamen Gruppen die Sprache des jeweils anderen erlernt. In 38 sächsischen Schulen lernen mehr als 3.000 Schüler die tschechische Sprache. In Pirna gibt es ein bilinguales Gymnasium. Seit 2012 gibt es in Prag ein Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen.

Das ist nur eine geringe Aufzählung der gemeinsamen Erfolgen in den letzten 25 Jahren. Deshalb trifft heute den 11. Juni 2018 der Ministerpräsident Kretschmer den tschechischen Premierminister Babiš um die Erfolgen zu erinnern und so eine gute Grundlage für die beiderseitige Beziehungen zu schaffen.