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Flossenbürg - 70. Jahrestag der Befreiung

Am 26. April 2015 hat ein feierlicher Gedenkakt zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg stattgefunden.

Am Gedenkakt nahmen überlebende Häftlinge des KZ und ihre Familienmitglieder, Vertreter der bayerischen und der Bundesregierung, Abgeordnete des Bayerischen Landtags und des deutschen Bundestags, Repräsentanten zahlreicher Behörden, Institutionen und Kirchen, sowie Mitglieder des konsularischen Korps in Bayern teil.    

Der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle hat in Flossenbürg ein neues Bildungszentrum eröffnet, das auch gemeinsamen bayerisch-tschechischen Aktivitäten dienen sollte. 

Unter den Redner waren der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und der tschechische Kulturminister Daniel Herman, der im Namen aller ausländischen Gäste eine Rede gehalten hat. Die ehrenvolle Stellung des Mitglieds der tschechischen Regierung im Programm der Veranstaltung ergibt sich aus den besonders intensiven Beziehungen im Kulturbereich zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Bayern - sowohl auf Regierungs- als auch Regionalebene.  

Minister Herman hat in seiner Rede gesagt: Konzentrationslager waren Orte geplanter und massenhafter Ermordungen. Ermordungen der Gegner des totalitären Regimes, aber auch der Menschen, die laut Meinung der Mächtigen nicht in die menschliche Gesellschaft gehörten. Das zeigt die Monstrosität der totalitären Macht, die sich das Recht zueignete zu entscheiden, wer das Recht auf Leben hat und wer nicht. Diese Macht war sicherlich persönlich, in konkreten Personen, Führern und Folterern verkörpert, die konkrete Namen und eine konkrete Verantwortung haben und die bestraft werden sollten.

Im Namen der ehemaligen Häftlinge hat bei dem Gedenkakt der amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut Jack Terry gesprochen, der in der Zeit der Befreiung des KZ nur 15 Jahre alt war.

Der Nazi-KZ Flossenbürg wurde in Mai 1938 errichtet und bis zu seiner Befreiung wurden dort 100 000 Häftlinge inhaftiert. Mindestens 30 000 von ihnen wurden hier ermordet, davon  4000 Tschechen. Andenken der tschechischen Opfer haben der Minister Herman und der tschechische Generalkonsul in München mit einer Kranzniederlegung zum tschechoslowakischen Gedenkstein auf dem Platz der Nationen geehrt.

Fotos: GK München