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Photo: kreuter
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OWWF feierte 50 let seiner Existenz

Konsul Jan Kreuter hat in der Vertretung für die Generalkonsulin Kristina Larischova an dem feierlichen Treffen des OstWestWirtschaftsForums Bayern (OWWF) zum 50. Jahrestag seiner Gründung am 20. Oktober teilgenommen. Den Beitrag des OWWF zur Verknüpfung der Leute und Organisation auf beider Seiten des Eisernen Vorhangs schätzte auch der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein hoch. OWWF gehörte zu seiner Zeit zu Vorreitern der West - Ost Zusammenarbeit und in diesselbe Richtung in unterschiedlichen Kullisen ist seine Tätigkeit auch heute gerichtet.

Mit hochkarätiger Besetzung wurde den Nachmittag und Abend lang das 50 jährige Wirken des OstWestWirtschaftsForums mit den Vorgängerorganisationen OWWC und DOM gefeiert. Gewohnt eloquent führte OWWF-Präsident Eberhard Sinner durch das Programm. Die Festrede hielt der frühere bayerische Ministerpräsident Dr. Günter Beckstein, Grußworte gab es vom Gastgeber der Stadt Weiden, Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, sowie vom tschechischen Konsul Mgr. Jan Kreuter. OWWF-Geschäftsführer Hermann Pönisch führte das Publikum in eine Reise in die Vergangenheit an den Gründungsimpuls des OWWClubs zurück.

Grenzüberschreitende mutige Ideen und Projekte zur Zusammenarbeit von z.B. Polizei und Brandschutz seien bereits während des Kalten Krieges abseits der großen Politik geschaffen worden, erinnerte Dr. Beckstein. „Die Deutsch-Österreichische Grenze ist heute schwieriger zu passieren als die Deutsch-Tschechische“, meinte er. Die Zusammenarbeit mit den Ländern im Osten Bayerns hätte viele Möglichkeiten hervorgebracht, Nachbarschaft zu gestalten, beispielsweise im Bereich Automobilindustrie und Pflege. Der ehemalige Ministerpräsident sah weitere Möglichkeiten einer Europäischen Verbesserung durch die Schaffung einer Europäischen Armee, die stärker sei, als das Militär der einzelnen Nationen. Dr. Beckstein lobte besonders die OWWF-Projekte „Friedensspiel Fußball U18“ und „Friedenskapelle Rossoschka“. Damit seinen sehr wirkungsvolle emotionale Bezüge hergestellt worden, meinte Sinner.

Dr. Beckstein dankte Eberhard Sinner für die Verdienste des OWWF um die Aussöhnung zwischen Ost und West, die „seriös und ehrlich, ernsthaft und verlässlich, mit konkreten Schritten und um langfristig etwas zu erreichen“ ausgelegt sei. „Die Arbeit des OWWF ist nicht überholt. Mit Projekten wie der Seidenstraße beschäftigt sich das OWWF mit künftigen Herausforderungen“.

OB Kurt Seggewiß ehrte den OWWF als ältesten Verband Deutschlands, der sich für die Ost-West-Beziehungen eingesetzt habe. Er erwähnte das große Engagement des gebürtigen Weidener ehemaligen Bayerischen Ministers Dr. h.c. August Lang für die Verbesserung des Grenzverkehrs mit der Tschechoslowakei. Heute profitierten davon auch die grenznahen Universitäten und Hochschulen auf beiden Seiten. In der Europäischen Berufsschule Weiden wird bilingual unterrichtet, sogar Dolmetscher für Tschechisch werden ausgebildet.

Für Konsul Mgr. Jan Kreuter profitierte vom Informationsfluss zwischen den Ländern insbesondere die Völkerverständigung mit dem Abbau von Vorurteilen. Der OWWF habe zu diesen Kommunikations-Boten gehört. Er wünsche sich auch weiterhin dem Dialog zwischen Andersdenkenden, um auch hier gemeinsame Werte und Ausgangspunkte zu erkennen. Damit könne der aktuellen Welle der Nationalisierung gegengewirkt werden. Dabei zitierte er Tomas Masaryk, den Gründer und ersten Staatspräsident der Tschechoslowakei: „Als Patriot kann ich meine Nation lieben, muss andere aber nicht hassen“.

 

Mehr finden sie auf den OWWF Webseiten.