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Reaktivierung der Bahnstrecke Selb - Aš

München, 07.12.2015
Bahn frei für gute Nachbarschaft - Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann anlässlich der Reaktivierung der Bahnstrecke Selb-Asch: "Bayern und Tschechien jetzt noch besser auf der Schiene vernetzt"

"Franken und der Westen von Tschechien stehen heute im Mittelpunkt der europäischen Eisenbahnwelt. Denn durch den Lückenschluss zwischen Selb und Asch sind nun wieder direkte Fahrten zwischen den Partnerstädten Hof und Eger möglich. Die neue Verbindung gibt beidseits der Grenze einen positiven Impuls. Nach der Eröffnung der bayerischen Repräsentanz in Prag vor einem Jahr ist das Projekt ein weiteres Symbol für die noch engere Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Bayern", betonte Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann auf dem heutigen Festakt in Hof. Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember nehmen die regulären Personenzüge auf dieser Strecke wieder Fahrt auf. Rund 25 Millionen Euro wurden in den letzten Monaten diesseits und jenseits der Grenze in die Realisierung der Strecke investiert, damit Bayern und Tschechien mit einer vierten Zuglinie miteinander verbunden sind. +++

Genau heute vor 180 Jahren fand in Franken zwischen Nürnberg und Fürth die erste Zugfahrt Deutschlands statt, knapp 30 Jahre später schon rollten die ersten Züge zwischen Franken und Böhmen genau auf dieser Strecke, über die vor dem Bau der Strecke von Hof nach Marktredwitz auch der Zugverkehr von Hof nach München abgewickelt wurde. Wo früher vor allem der Bedarf der Hofer Textilindustrie und der Selber Porzellanindustrie an böhmischer Kohle gedeckt wurde, fahren ab kommenden Sonntag  zum ersten Mal seit Ende des 2. Weltkriegs wieder  reguläre Personenzüge der Länderbahn, die vom Freistaat Bayern und dem Bezirk Karlsbad bestellt sind.

An Bord des Sonderzugs zur offiziellen Streckeneröffnung war der Bayerische Verkehrsminister Joachim Herrmann, der klare Worte für den heutigen Jubiläumstag fand: "Die reaktivierte Strecke ist der direkte Draht zwischen den beiden Partnerstädten Hof und Eger. Die vierte grenzüberschreitende Bahnstrecke zwischen uns Nachbarn markiert den Aufbruch in ein neues Zeitalter der tschechisch-bayerischen Bahnverbindungen. Europa wächst zusammen – auch auf der Schiene." Nachdem seit Fall des Eisernen Vorhangs die Schieneninfrastruktur zwischen Bayern und Tschechien bisher eher stiefmütterlich behandelt wurde und kaum Investitionen getätigt wurden, erwarte er sich von der Inbetriebnahme der neuen Strecke ein Signal Richtung Bundesregierung, damit endlich auch der Ausbau der beiden wichtigsten Schienenstrecken von Bayern nach Tschechien umgesetzt werde.

Wie Herrmann weiter berichtete, sei das nur möglich gewesen, weil viele Beteiligte bei der Finanzierung zusammengelegt hätten: Das reiche von der EU über Bund und Freistaat sowie den Eisenbahninfrastrukturunternehmen bis hin zu den bayerischen Landkreisen und Städten entlang der Strecke. Es zeige auch, wie wichtig diese europäische Verbindung sei und wie breit man sich mit der Strecke identifiziere. Herrmann: "Wir weiten damit das grenzüberschreitende Nahverkehrssystem EgroNet mit einer zusätzlichen und umwelt­freun­dlichen Verbindung aus. Fahr­gäs­te können ab sofort über Eger hinaus umsteigefrei bis nach Marktredwitz fahren. Wer also bei­spiels­wei­se von Rehau nach Schirn­ding möchte, kann jetzt einen direkten Zug über Tschechien nehmen. Und für alle, die nicht gleich zurück nach Deutschland wollen, gibt es in Eger auch hervorragende An­schlüsse in Richtung Karlsbad, Marienbad, Pilsen und Prag."

Pressemitteilung und Foto:

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr München

07.12.2015