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K. Larischová: Wertvoller Schlüsselpartner

"Wir erleben in den vergangenen Jahren eine fast glänzende Zeit", äußerte sich Kristina Larischová in einem Interview vor einem dreiviertel Jahr mit Radio Prag. Mehr dazu sagt die tschechische Generalkonsulin bei einem Vortrag in Wiesau. Die Europa-Union im Landkreis hatte aus Anlass der bevorstehenden Europawahlen die tschechische Generalkonsulin Kristina Larischová zu einem Vortrag in den Rathaussaal nach Wiesau eingeladen. Mit Blick auf die Europaflagge bekannte Peter Gold, der die Veranstaltung moderierte: "Die Europawahl ist wichtig." Die Einheit sei ein Garant für den Frieden, für die Freiheit und für den Wohlstand. "Europa besitzt einen hohen Stellenwert. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien haben sich in erfreulicher Weise gut entwickelt." Beider Aufgabe aber müsse es sein, verstärkt für den Frieden zu arbeiten.

 

An Einheit festhalten

"Ich halte es für verheerend, wenn England die EU verlässt", bekannte Gastgeber Toni Dutz. "Wir brauchen die Familie Europa. Friede und Freiheit über so lange Zeit sei ein Traum, den man noch vor Jahrzehnten nicht für möglich gehalten habe. "Wir dürfen stolz darauf sein", mahnte Dutz an der Einheit festzuhalten. In ihrer Rede zum Thema "Die bilateralen Beziehungen von Tschechien und Deutschland - eine Chance für Europa" erklärte Generalkonsulin Kristina Larischová: "Die Beziehung zwischen den beiden Staaten ist tatsächlich eine Chance." Tief beeindruckt zeigte sie sich von der Geste, dass draußen am Rathausvorplatz, neben der Europaflagge, auch das Banner Tschechiens im Wind flatterte. "Das tut gut", sagte sie.

Nicht jeder aber sei begeistert von der Idee "Europa", kommentierte sie die aktuelle Stimmung. Das bedaure man, ergänzte die Vertreterin Tschechiens, die seit 2017 ihr wichtiges Amt in München übernommen hat. Positive Beziehungen zu Deutschland hätten in ihrem Heimatland eine hohe Priorität, betonte sei. Die anfängliche Skepsis nach dem Fall der Grenze und der Abtrennung der Slowakei sei gewichen. "Wir wurden von Ängsten verfolgt. Inzwischen aber macht sich Aufbruchstimmung breit." Man spreche in ihrem Land zusehends von einer Erfolgsstory, betonte sie mit Blick auch auf die niedrigen Arbeitslosenzahlen und die steigende Zahl an Unternehmensgründungen.

Mit Stolz könne man auch auf den "Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds" blicken, der Brücken baue. "Die Beziehungen sind robust, vertrauensvoll und nachhaltig." Deutschland sei ein wertvoller Schlüsselpartner geworden. "Wir sind stolz, dass die Probleme und die zukunftsorientierten Themen offen angesprochen werden." Die Generalkonsulin stellte fest: "Die Chance Europa ist bei uns angekommen." Man sei aber auch gefordert, weiter daran zu arbeiten.

Fachkräftemangel

Die wirtschaftliche Lage habe man dank der erfolgreichen Umorientierung in deutlich positive Bahnen lenken können. "Erfolge erzielen wir auch auf den europäischen Märkten." Für Lacher sorgte der Gast mit einem sportlichen Vergleich: "Inzwischen sind wir zum FC Bayern München unter den östlichen Handelspartnern geworden. Darüber sind wir sehr glücklich." Eines aber beschäftigt auch das Nachbarland: "Wir haben dasselbe Problem und das heißt Fachkräftemangel." Den nahenden Brexit bezeichnete Larischová als eine Niederlage und eine Entscheidung wider die Vernunft.

Deutlich verbessert hätten sich auch die politischen Beziehungen, betonte Larischová. "Aus dem kalten Verhältnis wurde eine freundschaftliche Partnerschaft. Wir freuen uns auf einen signalwirkenden Besuch eures Ministerpräsidenten." Dies alles aber sei kein Selbstläufer, betonte die Sprecherin. "Wir müssen versuchen, das Miteinander auf eine solide Basis zu stellen." Ein Manko aber bleibe, bedauerten die Gäste und dem stimmte Larischová zu: Nämlich die unterschiedlichen Sprachen. "Daran müssen wir noch arbeiten." Den Fragen, die ihr im Anschluss an die Rede gestellt wurde, zeigte sich der Gast offen.

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