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Photo: © Barrandovské studio
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Filmmontag | Žert

WANN: 10.9.2018, 19:30 Uhr WO: Botschaft der Tschechischen Republik in Wien, Penzinger Str. 11-13, 1140

Schon ein Jahr nach der Veröffentlichung von Milan Kunderas erstem Roman Žert (Der Scherz), bediente sich der Regisseur Jaromil Jireš des Buches als Vorlage für seinen gleichnamigen Film. Es gelang, den Film auch Verlauf der sowjetischen Besetzung des Jahres 1968 fertigzustellen. Dem tschechoslowakischen Publikum blieb die Romanadaptation allerdings bis zur Samtenen Revolution verwehrt. Žert (Der Scherz) wurde von der kommunistischen Führung trotz zahlreicher Erfolge auf ausländischen Festivals indiziert, da er offen das damalige Regime kritisierte und die stalinistischen Repressionen und deren Einfluss auf den menschlichen Charakter thematisierte. Feiern Sie mit uns am 10.09.2018 das 50. Jubiläum der Entstehung dieses Juwels der tschechischen Neuen Welle im Kinosaal der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien. 

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter: ccwien@czech.cz oder telefonisch unter: +43 (0) 1 53 52 360

 

Die am Menschen verursachten Schäden lassen sich nicht einfach reparieren, wie etwa kaputte Gehwege, denn menschliche Herzen haben ihr eigenes Gedächtnis.

Jaromil Jireš

 

Jaromil Jireš hatte bereits Filme wie beispielsweise Křik (Der Schrei) gedreht, für den er besondere Anerkennung beim Filmfestival in Cannes im Jahre 1964 erhielt. Dadurch fand er seinen individuellen Platz in den Reihen bedeutender Filmschaffender der 60er Jahre.

Der Protagonist ist Ludvík Jahn, der vom herausragenden tschechischen Schauspieler Josef Somr verkörpert wird. Jahn ließ noch zu Studienzeiten seiner Kommilitonin eine scherzhaft subversive Postkarte zukommen und wurde infolgedessen der Hoschule verwiesen und aus der Partei ausgeschlossen. Er landete in einem Lager für militärische Zwangsarbeit, im Gefängnis und verbrachte drei Jahre als Minenarbeiter. Nach Jahren kehrt er in seinen mährischen Geburtsort zurück, um sich an seinem früheren Freund und Mitstudenten Zemánek (Luděk Munzar) zu rächen, der großen Anteil an seiner erlittenen Misere hat. Die Entscheidung Zemáneks Ehefrau, die Reporterin Helena (Jana Dítětová) zu verführen, führt nicht zum gewünschten Ergebnis: dem Gefühl wahrhaftiger Rache. Die Aktion macht die Demütigung weder ungeschehen, noch lindert sie seinen Schmerz – und so bleibt Ludivk inmitten eines Stadtfestes in den Straßen letztendlich als verbittertes Opfer unheilbarer moralischer Depression alleingelassen zurück.   

In tschechischer Fassung mit englischen Untertiteln

 

In Zusammenarbeit mit Tschechischem Zentrum Wien und dem Kulturklub der Tschechen und Slowaken in Österreich.

BesucherInnen werden gebeten, dem Veranstaltungsort angemessen gekleidet zu kommen. Bitte beachten Sie, dass die Mitnahme von größeren Taschen (Gepäckstücken, Rucksäcken usw.) ins Botschaftsgebäude ist nicht gestattet!

 

 © Barrandovské studio

Genre

Tragikomödie

Tschechoslowakei, 1968, 79 Minuten

Regie:

 Jaromil Jireš

Buchvorlage:

 Milan Kundera

Drehbuch:

 Jaromil Jireš, Milan Kundera

Kamera:

 Jan Čuřík

Musik:

 Zdeněk Pololáník, Jan Seidel

Darsteller:

Josef Somr, Jana Dítětová, Luděk Munzar, Jaroslava Obermaierová, Evald Schorm, Milan Švrčina, Miloš Rejchrt, Věra Křesadlová, Jaromír Hanzlík