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Photo: © BKA/Florian Schrötter
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Außenminister Kulhánek trifft sich mit Europaministerinnen Österreichs und Bayerns zum Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Der tschechische Außenminister Jakub Kulhánek traf am Dienstag, den 5. Oktober, auf der bayerischen Seite des Dreisesselbergs mit der österreichischen Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler und der bayerischen Staatsministerin für europäische und internationale Angelegenheiten Melanie Huml zusammen. Hauptthemen des Treffens waren die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit nach der Pandemie, die Förderung von Jugendbegegnungen, Projekte im Bildungsbereich und die Zusammenarbeit zwischen den Kommunalverwaltungen.

Die Covid-19-Pandemie hat zu einer Beschränkung des öffentlichen Lebens, einem Rückgang der sozialen Kontakte, Mobilitätseinbußen und zu vorübergehenden Grenzschließungen geführt und das Leben der Menschen in den Grenzregionen stark beeinflusst. "Die Bürger in den Grenzregionen haben die Auswirkungen der Pandemie besonders stark zu spüren bekommen. Viele von ihnen pendeln zur Arbeit oder zur Ausbildung ins Nachbarland, und die Pandemie war für sie ein Schock. Ziel unseres Treffens ist die Wiederaufnahme der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der Begegnung", sagte der tschechische Außenminister zu Beginn des Ministertreffens.

Eines der Hauptthemen des Treffens war der Bildungssektor im Grenzgebiet. Sprachkenntnisse sind im jeweiligen Ausland der Grenzregionen der Schlüsselfaktor für erfolgreiche Beschäftigung. Tschechien teilt sich mit Deutschland die längste Grenze und mit Österreich die drittlängste. Daher ist das Interesse am Erlernen der deutschen Sprache, nicht nur in der Grenzregion, stetig gewachsen. "Andererseits ist Tschechisch gerade für Bayern die einzige nicht-deutsche Sprache der Nachbarländer des süddeutschen Bundeslandes und wir würden uns freuen, wenn es gelänge, die tschechische Sprache in Bayern und Österreich nicht als Fremdsprache, sondern als die Sprache des Nachbarn zu profilieren", so Minister Kulhánek.

Der Außenminister sagte zudem, dass Tschechien es ebenfalls begrüßen würde, wenn sowohl das bayerische als auch das österreichische Bildungssystem tschechische Sprachangebote in ihre Schulprogramme im Grenzgebiet integrieren könnten, damit Interessierte in verschiedenen Bildungssystemen kontinuierlich Tschechisch lernen könnten.

Die Minister sprachen auch über das Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen."Die Zusammenarbeit zwischen Tschechien, Österreich und Bayern im Bereich der Rettungseinsätze ist hervorragend. Das haben jüngst der Tornado in Südmähren oder das Zugunglück im Schnellzug von München nach Prag in der Region Klatovy gezeigt", sagte Kulhánek. Zudem sei es von Vorteil, wenn künftig gemeinsame Rettungsübungen in den Grenzregionen in Betracht gezogen würden. Der tschechische Minister hob auch die laufende intensive Zusammenarbeit beim Bau grenzüberschreitender Verkehrskorridore hervor.

Im Rahmen des Besuchs in Bayern trafen die Minister außerdem mit regionalen Beamten und Vertretern der EUROREGIO Bayerischer Wald-Böhmerwald und der Europaregion Donau-Moldau zusammen. "Das Treffen mit den Vertretern der beiden Euroregionen war für uns sehr interessant. Sie arbeiten an der Stärkung von Projekten zwischen einzelnen Gemeinden sowie innerhalb der Zivilgesellschaft", sagte Kulhánek.

Am Rande des Treffens setzte Außenminister Jakub Kulhánek nach Ministerin Edtstadler und Vertretern aus Ungarn, Irland, Griechenland, Spanien und Zypern seine Unterschrift unter die "Alpbach-Deklaration" zur Zukunft Europas, worin die Unterzeichner ihren Willen bekräftigen, die drängenden Herausforderungen wie Klimawandel, Migration, Terrorismus und die Auswirkungen der Pandemie gemeinsam zu bewältigen, während gleichzeitig die Bedeutung der Konferenz zur Zukunft Europas hervorgehoben wird.

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Außenminister Kulhánek in Deutschland